Tatort am Bodensee: Letzte Klappe in der Schweiz

Nach acht erfolgreichen SWR/SRF-Koproduktionen des Bodensee-Tatorts schlug am zweiten Adventssonntag die letzte Klappe zu – auf Schweizer Seite. Mitglieder der SRG Ostschweiz hatten die Möglichkeit, am Set des letzten Bodensee-Tatorts „Wofür es sich zu leben lohnt“ in Altnau dabei zu sein. Aus den über 50 Anmeldungen konnte jedoch nur eine Handvoll dabei sein.

„Warum denn gerade an einem Sonntag gedreht wird?“, war eine der vielen Fragen an den Produzenten des SWR. „Wir müssen uns nach den Lokalitäten und der Verfügbarkeit der Schauspieler richten.“ So kommt es, dass eben – wie in Altnau – beispielsweise der Filmanfang fast am Schluss der Dreharbeiten gedreht wird. Denn einzelne Protagonisten – allen voran die Leiche – haben neben dem Tatortdreh noch andere Engagements in Film, Theater und Oper innerhalb Europas.

Eine Vielzahl von SWR-Last-, Liefer- und Personenwagen beleben den Hafen von Altnau. Am Ufer stehen Stative, Reflektoren, Kameras, eine Kamera auf Schienen und eine gefüllte, mit Licht bestrahlte Glasschale. Weshalb der Bühnenmeister während der Aufnahmen mit einem Holzstock darin rührt, war von Interesse. „Man verstärke damit zusätzlich die Reflexion des Wellenganges in der Filmumgebung“, die Antwort des Produzenten. Die Szene wird einige Male geprobt, bis endlich Positionen, Lichtverhältnisse, Geräuschkulisse und sogar die Pistole eines Komparsen richtig passen. „Still! Gespräche einstellen! Wir drehen!“ Doch da: Ein Flugzeuggeräusch breitet sich über dem Set aus. Abbruch. Protagonisten gehen auf ihre Ausgangspositionen zurück. Warten bis das Flugzeug nicht mehr zu hören ist. Es ist still. Neuer Dreh. „Ruhe! Wir drehen“. Dies wiederholt sich einige Male, bis auch das letzte Detail stimmt. Selbst die Leiche darf während der düsteren Szene keine Gänsehaut bekommen. Auch hier: Nachschminken, wärmen und pudern, bis auch bei ihr der Teint richtig getroffen wird.

Die in Altnau gedrehte Szene dauert im 90-minütigen Tatort rund eine Minute und zwanzig Sekunden. Der Szenendreh dauerte ein Vielfaches davon. Langweilig wurde es unseren Mitgliedern nie. Sie waren hautnah dabei, bekamen Detailinformationen aus erster Hand und erlebten Einblicke in einen unbekannten Bereich.

Nach rund zwei Stunden konnten sich die Mitglieder im Uferrestaurant mit Getränken und einer Zwischenverpflegung aufwärmen. Die Crew folgte danach. Drinnen durfte selbst die Leiche wieder die natürliche Wangenrötung haben.

Die SRG Ostschweiz bedankt sich beim SWR und SRF für diesen interessanten Blick hinter die Kulissen und freut sich schon jetzt, bei einer anderen Gelegenheit wieder mit dabei zu sein. Der letzte Bodensee-Tatort soll übrigens gegen Ende 2016 ausgestrahlt werden.

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