Jungparteien im Regionalstudio
Im September waren über 20 Vertreter der Ostschweizerischen Jungparteien bei uns im Regionalstudio. Ziel war, die Erwartungen der Jungen an die Medien und ihre Beurteilung der SRG-Leistungen zu erfahren sowie den Gästen die Grundlagen der redaktionellen Arbeit bei SRF näher zu bringen.
Vor zwei Jahren haben wir die Mitglieder der kantonalen Parlamente der Ostschweiz zu einem Besuch des Regionalstudios und einer Aussprache über Medien eingeladen. In diesem September waren an drei Abenden zwei Dutzend Vertreter der Ostschweizerischen Jungparteien bei uns – mit Führung und Besichtigung des Regionalstudios sowie insbesondere einer formfreien Aussprache über Medien, Medienkonsum, die SRG/SRF und ihre Programmleistungen. Ziel war es, den jungen Erwachsenen die Arbeitsweise in einem SRG-Studio und insbesondere die Verfahren zu zeigen, wie Informationen beschafft und verarbeitet werden. Ziel war aber auch, in freier Aussprache mehr über den Medienkonsum und die Erwartungen der Jungen an die Medien sowie ihre Beurteilung der SRG-Leistungen zu erfahren.
Die Jungen sind sehr medienaffin und versiert im Umgang mit sozialen Medien und in der Produktion von entsprechenden Beiträgen. Nur etwa ein Viertel konsumiert Leistungen von SRF linear, ein anderer Viertel zeitversetzt. Sie benützen sehr unterschiedliche Social Media Plattformen. Facebook wird als eher «alt» empfunden und Instagram bevorzugt, weil «die Eltern unsere Kommunikation nicht mitbekommen sollen». Die von SRF speziell für Junge hergestellten Produkte (Informationsvideos, Virus, Sendungen zu den Wahlen) sind bekannt und kommen gut an; die übrigen Leistungen von SRF hingegen werden nicht konsumiert – und trotzdem stehen die jungen Erwachsenen «wohlwollend» hinter der SRG.
Entscheidend dafür sind die von der SRG gelebten Werte wie Unabhängigkeit, Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Sachlichkeit. So waren die jungen Politikerinnen und Politiker sehr interessiert an der redaktionellen Auseinandersetzung und Entscheidungsfindung, aber auch, wie Feedbacks und Qualitätskontrollen funktionieren. Sie waren auch überrascht von der Breite und Tiefe der «publizistischen Leitlinien», der wichtigsten Grundlage der redaktionellen Arbeit bei SRF.
Erich Niederer, 24. September 2019
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