Urs Fitze steht für «Qualitätsunterhaltung»
Zum 54. Mal verlieh die SRG Ostschweiz am 11. Dezember 2019 den Radio- und Fernsehpreis der Ostschweiz. Ausgezeichnet wurde Urs Fitze, Leiter Fiktion von Schweizer Radio und Fernsehen SRF. An der Feier im Pfalzkeller in St.Gallen wurde zum zweiten Mal auch der Ostschweizer Medienpreis übergeben – und zwar an ein Team des St.Galler Tagblatts.
Wer ist denn Urs Fitze? Dies werden sich viele gefragt haben. Für einmal ging der Preis nicht an ein populäres Gesicht, das die ganze Nation vom Bildschirm her kennt. Mikrofone, Scheinwerfer und Kameras werden kaum je auf Urs Fitze gerichtet. Seine Funktion ist hinter den Kulissen. Dennoch prägt er das Image von SRF ganz wesentlich mit.
Urs Fitze ist ein unermüdlicher Schaffer, der seit Jahrzehnten mit riesigem Einsatz und viel Herzblut grossartige TV-Produktionen und auch Kino-Koproduktionen lanciert, begleitet, ermöglicht und unterstützt. Sein Name ist eng verbunden mit Unterhaltungssendungen wie «Die grössten Schweizer Hits», «Giacobbo/Müller», «Happy Day» oder «SRF bi de Lüt» - «Landfrauenküche» oder «über Stock und Stein», aber auch mit SRF-Flaggschiffen wie «Der Bestatter», «Wilder», «Gotthard», «Seitentriebe» oder der Schweizer «Tatort». Im Bereich Kino-Koproduktion sind schon Publikumshits entstanden wie die «Die göttliche Ordnung», «Schellen-Ursli», «Wolkenbruch», «Zwingli» oder – zurzeit gerade in den Kinos – «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes». Aber auch Arthouse Filme wie «Der Kreis», «Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern», «Chrieg», «Goliath», «Blue my Mind» und viele mehr. Bei der Auswahl der Stoffe sehe sich Urs Fitze immer als Anwalt des Publikums. «Wir suchen Geschichten aus dem richtigen Leben, Geschichten aus der Schweiz und über die Schweiz», erklärt er. «Wir wollen auf unsere Art dazu beitragen, dass Menschen sich in der heutigen Welt zurechtfinden, Heimat finden, sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen», sagte der Leiter Fiktion an der Preisverleihung. «Qualitätsunterhaltung» könnte man dies auch nennen.
Der «Zwillingspreis», der Ostschweizer Medienpreis, ging an ein Team des St.Galler Tagblatts für seine Recherchen zur Universität St.Gallen. Stichworte: Spesenskandal, Nebenämter, gestiftete Lehrstühle und Unabhängigkeit der Lehre.
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