Türkische Hochzeit in Malans - Beyto

In einem Torkel, mitten im malerischen Malans, erlebten Mitglieder der SRG Ostschweiz eine türkische Hochzeit.

Das Brautpaar traditionell gekleidet und die Eltern überglücklich, den Bräutigam zum Mann gemacht zu haben und die Braut in einer sicheren Zukunft zu wissen, in der ihre Ausbildung bezahlt und das Familienleben gesichert ist. Doch das Publikum spürt die Zerrissenheit des Bräutigams zwischen Familienfrieden und seinem eigenen Leben.

Beyto durchlebt ein Wechselbad der Gefühle zwischen Kultur, der westlichen Welt und der Liebe. Als einziger Sohn türkischer Einwanderer ist er ein talentierter Schwimmer und verliebt sich in seinen Trainer Mike. Seine «verbotene» Liebe kann Beyto nicht lange für sich behalten – die Verwandtschaft bekommt Wind davon und informiert seine Eltern. Diese locken Beyto in ihr Heimatdorf und organisieren mit seiner Freundin aus Kindertagen eine Hochzeit. Im Fall von Beyto, gespielt von Burak Ates, allerdings nur für einen Spielfilm, der von Regisseurin Gitta Gsell sinnlich und fesselnd zu gleich inszeniert wurde.

Im Anschluss an die Filmvorführung unterhielten sich unsere Mitglieder mit Dimitri Stapfer, einem der Hauptdarsteller, in der wärmenden Sonne. Die Gäste erfuhren unter anderem, dass sich Stapfer körperlich für die Rolle des Trainers Mike mit einem Schwimmcoach, intensivem Sport und einer Diät vorbereitet hat. Nicht ganz zur Missgunst seiner Freundin, wie er mit einem verschmitzten Lächeln verriet. Auch wenn die sinnlichen Szenen reine Fiktion sind, braucht es zwischen den beiden Schauspielern Vertrauen und ein gefühlvolles Antasten für den effektiven Filmdreh. Da ist es von Vorteil, wenn sich die Protagonisten auch ausserhalb des Films gut verstehen. Das Publikum fand Gefallen an den liebevoll gezeichneten Szenen und der typischen türkischen Landschaft, die hauptsächlich durch «Local Scouts» an die Filmcrew vermittelt wurde. Aus Rücksicht der politischen Umstände in der Türkei wurde die konkrete Handlung des Spielfilmes allerdings geheim gehalten.

Das Film Fest Malans jährte sich bereits zum 29. Mal. Während einer Woche wurden zum Thema «Fernweh» unterschiedliche Filme über Menschen auf Reisen, in der Fremde und Filme über den Alltag von nicht alltäglichen Personen gezeigt. Darunter auch einige Filme, die durch die SRG als Eigenproduktionen oder Koproduktionen im Rahmen des «Pacte de l’audiovisuel» mitfinanziert wurden. Die SRG Ostschweiz lud zum zweiten Mal an das besondere Filmfest in der Bündner Herrschaft ein.

Michael Marugg, KOA, 4. September 2021

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