Johanna Burger stellt sich vor

Ich freue mich sehr, ab dem 1. Juli 2022 das Präsidium der Programmkommission SRG Ostschweiz besetzen zu dürfen und nutze die Gelegenheit mich vorzustellen.

In Glarus aufgewachsen, interessierte ich mich früh für die beiden Steckenpferde, die mich bis heute begleiten: Medien und Politik. Die Landsgemeinde prägt eben. Während meines Bachelorstudiums in Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Zürich begann ich bei der Zeitung Südostschweiz zu arbeiten und schreibe heute ab und an einen Artikel oder eine Kolumne für die Ausgabe Glarus. Durch meine Kontakte in den Journalismus wurde ich auf die Programmkommission aufmerksam und bewarb mich 2016 auf einen freien Posten. Seit 2020 bin ich zudem im Vorstand der SRG Ostschweiz. Nach meinem Masterstudium in Politologie, ebenfalls an der Universität Zürich, zog es mich ins Bündnerland, wo ich während eines Jahres in der Unternehmenskommunikation tätig war. Schnell wurde mir klar, dass ich wieder zurück in die Forschung möchte, weshalb ich seit letztem Oktober im vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Projekt «Lokaljournalismus und Gemeindekommunikation in der digitalen Transformation» an der Fachhochschule Graubünden arbeite und an der Freien Universität Berlin zum Thema Lokalmedien und politische Partizipation doktoriere. Aktuell habe ich an der FU Berlin zudem einen Lehrauftrag und gebe ein Seminar zu Lokalkommunikation weltweit.

Im Rahmen meiner Arbeit für das SNF-Forschungsprojekt ist mir noch bewusster geworden, wie wichtig guter Lokaljournalismus ist. Demokratie ohne unabhängigen Journalismus ist undenkbar. Dies gerade in Quartieren, Gemeinden und Kantonen. Daher bin ich glücklich, das Amt der Präsidentin der Programmkommission SRG Ostschweiz bekleiden zu dürfen. Ich werde mich dafür einsetzen, die öffentliche Wahrnehmung der Kommissionsarbeit zu steigern; unter anderem durch die Zusammenarbeit mit Schul- und Hochschulklassen. Die Importanz von Lokaljournalismus muss besonders in Zeiten von aufkommenden news deserts – Gegenden ganz ohne lokale Medienanbieter – aufgezeigt werden. Das qualitativ äusserst hochwertige Angebot der Regionaljournale steht in meinen Augen für unabhängigen, kritischen und publikumsnahen Journalismus in der Schweiz. Ich bewundere die Journalistinnen und Journalisten, die in ihrer Region über die wichtigen Dinge berichten – eine Aufgabe, die in kleinräumigen Regionen bestimmt nicht immer nur angenehm ist. In diesem Sinne «Chapeau!» und «Courage!» an die Redaktionen in St. Gallen und Chur und auf bald vor Ort. Bis dahin werde ich wie immer morgens die «Regis» als Podcast anhören und informiert in den Tag starten.

Johanna Burger / ab 1. Juli 2022 Präsidentin der Programmkommission

Bildquelle: Peter Csaszar