M wie Malans – M wie Marrakesch: SRG Ostschweiz am Film-Fest
Seit einigen Jahren ist der Besuch der Malanser Filmtage fixer Bestandteil unserer Vereinsagenda. So waren wir auch an der 31. Auflage zu Gast am kleinen und feinen Film-Fest in der Bündner Herrschaft.
Mitten im sonnigen Dorfzentrum von Malans genossen wir einen kulinarischen Empfang mit regionalen Spezialitäten. Anschliessend folgten wir den Stickern am Boden, die uns zum Torkel führten, der zu einem Kinosaal umfunktioniert wurde.
Am Film-Fest Malans werden Filme unterschiedlichen Genres gezeigt. Unter dem diesjährigen Motto «In 8(0) Tagen um die Welt» führten die gezeigten Filme über China nach Japan ins italienische Aostatal und schliesslich mit Julia Furers preisgekröntem Film «love will come later» nach Marokko.
Beim Film handelt es sich um ein Drama, das sich mit den komplexen Themen der Liebe und der Tradition auseinandersetzt. Im Zentrum steht die Frage, ob es möglich ist, die Liebe zu finden, auch wenn die Umstände schwierig sind. Inmitten der Medina von Marrakesch sehnt sich Samir, der in einer traditionellen Familie aufwächst, nach der grossen Liebe und einer besseren Zukunft in Europa. Seine Sommerflirts enden jedoch am Flughafen, und er bleibt zurück in einem Land der begrenzten Möglichkeiten. Als er sich richtig verliebt, steht er vor der Frage seines Lebens: Soll er auf seine Schwester hören und eine traditionelle Ehe in Marokko eingehen – oder der Liebe nach Europa folgen und somit dem Traum von einer besseren Zukunft?
Für viele junge Marokkaner bedeutet die Eheschliessung mit einer Europäerin der Schlüssel zum Glück. Es ist eine Zerreissprobe zwischen Familie und einem Visum nach Europa. Die Filmmacherin Julia Furer lebte eine Zeitlang in Marokko. Trotzdem war es für sie schwierig, eine Familie zu finden, die vor dieser Zerreissprobe stand, denn: über Gefühle spricht man nicht.
In der Zwischenzeit setzt in Malans der Regen ein und es ist herbstlich kühl. Passend zum Überlegen – für eine eigene Replik. Furer ist es gelungen, mit ihrem Film aufzuzeigen, was es bedeutet, auf die Geliebte zu warten und wie es sich anfühlt, die Heimat für eine mögliche Liebe zu verlassen.
«Love will come later» erhielt 2022 den Schweizer Filmpreis als bester Abschlussfilm und ist eine SRG-Koproduktion. Ein Film also, den die SRG SSR im Rahmen ihres Engagements des «pacte de l’audiovisuel» unterstützte.
Bild und Text: Michael Marugg, Präsident Kommission für Öffentlichkeitsarbeit
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