SRF für die digitale Zukunft fit machen

Am 7. März war SRF-Direktorin Nathalie Wappler Gast der Volkhochschule Frauenfeld und der SRG Ostschweiz im Rathaus Frauenfeld. Sie referierte vor rund 100 Besucherinnen und Besuchern zum Thema «Medienwandel@SRF» und setzte sich mit Nachdruck für einen starken Service public im Bereich der elektronischen Medien ein. Weiter erläuterte sie, wie sie das Schweizer Radio und Fernsehen in die Zukunft führen möchte.

«Der Qualitätsjournalismus ist und bleibt für das Schweizer Radio und Fernsehen zentral und ist nicht verhandelbar», hielt die SRF-Direktorin einleitend fest. Sie ist überzeugt, dass es für einen guten Meinungsaustausch die öffentlich-rechtlichen Medien braucht, auch wenn diese in der Schweiz und anderen westlichen Ländern unter Druck geraten sind. Mit Genugtuung schaute Wappler auf die Abstimmung zur «No Billag»-Initiative vom 4. März 2018 zurück, die die Empfangsgebühr für Radio und Fernsehen abschaffen wollte und vom Schweizer Stimmvolk mit 71,6% Nein-Stimmen klar abgelehnt wurde. Der Service public sei mit diesem Resulatat durch das Volk legitimiert worden. «Die Generation Netflix schätzt SRF», folgerte die SRF-Direktorin aus der hohen Ablehnung der Initiative durch die jüngere Generation. Doch der Druck werde durch die hängige Halbierungsinitiative aufrechterhalten.

Nathalie Wappler machte mit eindrücklichen Zahlen klar, dass die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG als Ganzes ein Solidaritätswerk sei, das einen Ausgleich zwischen den Sprachregionen schaffe. «Von 73% der Einnahmen, die in der Deutschschweiz generiert werden, bleiben lediglich 43% in dieser Sprachregion, 22% davon fliessen beispielsweise in die italienische Schweiz», erkärte die SRF-Direktorin.

Auch wenn das lineare Fernsehen immer wieder totgesagt werde, sei es bei SRF immer noch der weitreichenstärkste Kanal. «SRF ist nach wie vor Marktführer in der Deutschschweiz und die Tagesschau erreicht bis zu 850'000 Zuschauerinnen und Zuschauer», hielt Wappler fest und bezeichnete den Marktanteil von 38% in der Haupteinschaltzeit als Vertrauensbeweis. Sie erwähnte auch die hohen Reichweiten von Radio SRF, das jeden Tag über 2,2 Millionen Menschen in der Schweiz erreicht.

Dann kam sie auf die Herausforderungen zu sprechen, wie rückgängige Werbeeinnahmen, Plafonierung der Gebührengelder, immer härtere Konkurrenz, wachsende Ansprüche. Daraus zog sie den Schluss: «Wir müssen uns bewegen, uns für die digitale Zukunft fit machen». Deshalb gelte es, die Inhalte und das Angebot anzupassen, das heisse zum Beispiel mehr Online-Angebote, ohne das lineare Angebot zu vernachlässigen, und mit neuen Angeboten neue Zielgruppen, vor allem die Jungen, zu erreichen. Dass man auf dem richtigen Weg sei, zeige unter anderem, dass die SRF-News-App bei den National- und Ständeratswahlen 2023 erstmals der am stärksten genutzte Kanal gewesen sei und die digitale Nutzung trotz starker Konkurrenz gesteigert werden konnte. Das Publikum bedankte sich mit einem herzlichen Applaus für die engagierten Ausführungen von SRF-Direktorin Nathalie Wappler.

Walter Hofstetter, Kommission für Öffentlichkeitsarbeit

Bild: zVg

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