Jahresrückblick 2022
2022 begann für die Programmkommission der SRG Ostschweiz in Chur. Die Mitglieder hörten sich zunächst die Regi-Folge live an und diskutierten im Anschluss mit der Redaktion über die Bündner Vorwahl-Berichterstattung. Im Fokus standen die Erklärungen zur Umstellung vom Majorz- zum Proporzwahlsystem für den Grossen Rat in Graubünden. Die zweite Sitzung des Jahres stand im Zeichen des Radios: Welche neuen Formate für analoges Radio gibt es, was könnte funktionieren, und was wird aktuell umgesetzt? Die Mitglieder der Programmkommission analysierten dabei insbesondere die Ich-Perspektive in Radiobeiträgen, beispielsweise beim Selbstversuch «Gefängnistest».
Radio- und Fernsehpreis 2022
In der dritten Sitzung besprachen wir die Vorschläge, die für den Radio- und Fernsehpreis der Ostschweiz 2022 eingegangen sind. Die Kommission einigte sich schnell und schlug dem Vorstand Luzia Tschirky als Gewinnerin des Preises vor. Die Sarganserländerin wurde durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges zum Gesicht der Kriegsberichterstattung in der Schweiz. Sie setzt sich für Frauen im Journalismus und Transparenz beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein und ist wohl mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Zielstrebigkeit – ohne dabei ihr Team zu vergessen – ein Vorbild für viele junge Frauen. Die Preisverleihung mit musikalischem Rahmen, Grussworten aus der Politik und einem Vortrag von Luzia Tschirky zu ihrem Arbeitsalltag fand am 25. November im Pfalzkeller in St.Gallen statt.
Planung und Umbruch
Die letzte Sitzung des Jahres widmete die Programmkommission der Planung von 2023 inklusive der Diskussion zu möglichen Neuerungen. Denn das Jahr 2022 war eines des Umbruchs für die Kommission. Nach acht Jahren als Präsidentin trat Hildegard Jutz im Sommer zurück, und ich übernahm das Präsidium. Die durch neue Mitglieder in den vergangenen Jahren verjüngte Programmkommission strebt für die kommenden Jahre einige Neuerungen an – organisatorisch und inhaltlich. Bereits im laufenden Jahr haben wir zwei der vier Sitzungen online durchgeführt, was den arbeitstätigen Mitgliedern mehr Flexibilität gab. 2023 wird auch die Wahl der Preisträgerin oder des Preisträgers bereits im ersten Halbjahr stattfinden, was die Planung für die Preisverleihung im November erleichtert. Inhaltliche Änderungen der Arbeit der Programmkommission sind, künftig nicht nur eine Beurteilung des Programms von den Regionaljournalen Ostschweiz und Graubünden zu verfassen, sondern auch das gesamte SRF-Programm (zu ausgewählten Monaten und punktuell) zu beobachten, um weitere Programme und Inhalte in den Sitzungen zu besprechen. Die zu den Regionaljournalen verfassten Rückmeldungen können entweder, wie bisher, per E-Mail an die jeweilige Redaktion geschickt werden, wo sie dann an der Morgensitzung besprochen werden. Oder: Das jeweilige Mitglied der Programmkommission schaltet sich direkt in die Morgensitzung ein für eine Rückmeldungsbesprechung. So soll der Austausch mit den Redaktionen gefördert werden. In Zukunft soll zudem das Regionaljournal Graubünden stärker in die Beobachtungen und Sitzungen einbezogen werden. Die eine der physisch stattfindenden Sitzungen wird in St.Gallen, die andere in Chur durchgeführt. Durch das Einladen von Gästen aus der Wissenschaft und die Einbindung von Studierenden oder Schulklassen sollen insbesondere die Regionaljournale neue Inputs und Rückmeldungen auf ihr Programm und Schaffen bekommen.
Die Programmkommission freut sich auf spannende lokale Inhalte, angeregte Diskussionen und den Austausch mit Vereinsmitgliedern an den Veranstaltungen der SRG Ostschweiz.
Johanna Burger, Präsidentin der Programmkommission
Im Januar 2023
Bild: Marco Hartmann